Auf Eurer Strecke: das spätrömische Kastell an der Urft

Das spätrömische Kastell an der Urft, auch als Kleinkastell bekannt, befindet sich im heutigen Nettersheim im Urfttal. Es wurde um das Jahr 316 n. Chr. während der Regierungszeit Kaiser Konstantins errichtet, um den strategisch wichtigen Übergang der Agrippastraße über die Urft zu sichern. Dieses Kastell diente als militärischer Stützpunkt zur Überwachung und Kontrolle des Personen- und Warenverkehrs auf der bedeutenden Fernstraße zwischen Köln und Trier.

Mit Abmessungen von etwa 60 × 40 Metern zeichnet sich das Kastell durch eine für römische Militäranlagen ungewöhnliche vieleckige Form aus, bedingt durch seine Lage zwischen den Wasserläufen der Urft und des Wellerbachs. Die Agrippastraße führte direkt durch das Kastell, sodass Reisende und Händler den Militärposten passieren mussten, um die Brücke über die Urft zu überqueren.

Nach der Zerstörung der vorherigen Siedlung um 275 n. Chr., vermutlich infolge von Frankeneinfällen, wurde das Gelände eingeebnet und eine neue Brücke errichtet. Zeitgleich entstand das Kleinkastell, das den Flussübergang und die erneuerte Infrastruktur schützen sollte.

Heute sind die Überreste des Kastells im Archäologischen Landschaftspark Nettersheim zu besichtigen. Teilrekonstruktionen der Kastellmauern vermitteln einen Eindruck von der historischen Bedeutung dieses Ortes. Der Park bietet zudem Einblicke in weitere römische Relikte der Region, darunter die nahegelegene Siedlung Marcomagus und das Matronenheiligtum „Görresburg“.

Ein Besuch des Archäologischen Landschaftsparks ermöglicht es, die römische Geschichte der Eifel hautnah zu erleben und die strategische Bedeutung des Kastells an der Urft nachzuvollziehen.

2025-02-15T10:47:04+01:0015.02.2025|

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